Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 005 - 18.07.2023

Deutscher Gewerkschaftsbund Duisburg enttäuscht von extrem niedrigem Frauenanteil in Führungspositionen von Duisburger Kommunalunternehmen - Kein Fortschritt in Sicht

Managerin

Managerin CCO

Die Ergebnisse der kürzlich vorgestellten FIT-Public Management Studie 2023 -Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen – ein deutschlandweiter Städtevergleich- der Zeppelin Universität sind für die Duisburger Gewerkschafter*innen ernüchternd.

„Gleichstellung in Duisburg geht zu langsam voran.“ sagt Angelika Wagner, Geschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Region. „In Köln sind Frauen mit einem Anteil von 22 Prozent in den Führungsetagen öffentlicher Unternehmen vertreten, in Düsseldorf sind es 17 und in Essen 12,9 Prozent. Duisburg ist weit abgeschlagen mit einem Anteil von nur 2,9 Prozent. Dabei gibt es Vorzeigebeispiele wie Offenbach mit 42,1 Prozent, und Hannover mit 37,5 Prozent Frauenanteil in der Führung. Hier bei uns werden offensichtlich nicht alle Potentiale ebenso gut genutzt.“

Helga Kuhn, Vorsitzende der DGB-Frauen, ergänzt: „Derzeit wird viel von Fachkräftemangel geredet. Frauen in Führungspositionen sind oft Vorbilder für andere Frauen und ermutigen sie, ihre eigenen Karrierewege zu verfolgen. Es ist wichtig, dass Frauen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben, ihre Fähigkeiten und Talente in Führungspositionen einzusetzen, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Das vielbemühte Thema der fehlenden Kinderbetreuung sollte längst keines mehr sein, das nur Frauen betrifft und in der Ausübung ihres Berufes beeinflusst. Immer mehr Männer wollen das Familienleben aktiv mitgestalten und nicht mehr auf die Rolle des Ernährers reduziert werden.“

Frauen in Führungspositionen seien ein Erfolgsmodell mit Seltenheitswert. Angelika Wagner betont: „Untersuchungen haben gezeigt, dass gemischte Teams, in denen Frauen vertreten sind, bessere Ergebnisse erzielen und innovativer sind. Frauen können unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungsansätze einbringen, die zu einer ausgewogeneren Entscheidungsfindung führen können.“

Der DGB-Frauenausschuss weist darauf hin, dass es für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen gesetzliche Vorgaben gibt. Hier übersteigt der Frauenanteil erstmals den Anteil in öffentlichen Unternehmen. Und bei öffentlichen Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes muss bei Vorstandsgremien mit mehr als zwei Mitgliedern mindestens ein Mitglied eine Frau und mindestens ein Mitglied ein Mann sein. Kuhn und Wagner regen an: „Das ließe sich auf unsere kommunalen Unternehmen übertragen. Es könnte auch beschlossen werden, dass es Prämien für Vorstände nur gibt, wenn verbindliche Vereinbarungen zur Erhöhung des Frauenanteils in der jeweiligen Führungsebene getroffen werden.“ Um Frauen den Zugang zu Vorstandsposten zu erleichtern, empfiehlt der DGB-Frauenausschuss den Unternehmen, Mitarbeiterinnen gezielt zu fördern und objektive Kriterien für die Auswahl von Topmanagern festzulegen.


Nach oben
Suchbegriff eingeben
Datum eingrenzen
seit bis